In der Gotik werden die dienenden Funktionen und Bauteile nach Außen gekehrt, der Kirchenraum sollte der Besinnung dienen, die Kontemplation so wenig wie möglich gestört werden. Aus vielen Gründen war jedoch eine äußere Erschließung nicht durchsetzbar. Und so dürfen wir uns heute der immer wieder berauschenden Geometrie der Wendeltreppe hingeben. Das große gotische Fenster am Westgiebel sollte man nicht Westwerk nennen. Dennoch erfüllt es die vom baugeschichtlichen Westwerk bekannten Eigenschaften. Denn hier herscht das Weltliche, in der Abendsonne. Leider gönnte man beim Wiederaufbau 1963 der Gemeinde nur den unteren Teil des Fensters zum Anblick. Dem ornamentalen, schmuckhaften Teil des Maßwerkfensters maß man gute 50 Jahre die bescheidene Aufgabe zu, den unteren Teil des Dachstuhls zu belichten. Schnell war deshalb die Idee geboren, diesen Spitzbogen mit dem gesamten Maßwerkfenster in die Gemeinderäume zurück zu holen, für die Gemeinde erlebbar zu machen.
Die Kirchengemeinde St. Jakob in Lauf a.d.Pegnitz erweiterte und erneuerte Ihr Gemeindezentrum mit Kindergarten und Kinderkrippe. Für die Gemeinde wurde ein neuer Gemeindesaal mit Kirche und Foyer errichtet. Mit der Setzung der Baukörper entsteht eine neue, einladende Raumfolge von Platz Foyer und Garten, vom öffentlichen Raum in den privaten Garten. Die Kirche entfaltet ihren sakralen Charakter auf der Geometrie von zwei Ellipsen, und steht als Baukörper in der Blickachse der Breslauer Straße, definiert so das Gemeindezentrums im öffentlichen Raum.
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